Überregionale Hilfe im Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz

Einsatz im Schwäbischen Hilfeleistungskontingent im Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz

Im Rahmen des Katastrophenschutz-Kontingentes Oberschwaben wurden wir mit weiteren Feuerwehren aus dem Landkreis Neu-Ulm, am Freitagabend, den 23.07.2021 mit unserem Versorgungs-LKW und dem Modulen Gerätesatz Hochwasser (MGH), nach Rheinland-Pfalz angefordert.

Somit begannen schon am Freitagabend die ersten Planungen zum bevorstehenden Katastrophenschutz-Einsatz. Über das Wochenende wurde das Personal geplant, persönliche Sachen gepackt, die Geräte und das angeforderte Fahrzeug überprüft und für den bevorstehenden Einsatz vorbereitet und beladen.

Los ging es dann für uns am Dienstag, den 27.07.2021 um 05:45 Uhr am Feuerwehrhaus in Illerberg. Treffpunkt war die nahe gelegene Autobahnmeisterei in Illerberg. Hier sammelte sich das Hilfeleistungskontingent Schwabens, welches aus Rettungskräften von Feuerwehr und dem Bayrischen Roten Kreuz, aus den Landkreisen Neu-Ulm, Günzburg und Augsburg bestand. Nach einer Abfrage der Vollständigkeit und einer kurzen Einweisung machten wir uns gegen 7:00 Uhr in einer Kolonne auf den Weg nach Rheinland-Pfalz. Ziel war der Nürburgring, welcher als Lager und Stützpunkt für die Rettungskräfte dient. Gegen 17:00 Uhr erreichten wir unser Lager für die nächsten Tage. In der Boxengasse wurde vorab durch Kräfte des THW und Bundeswehr, eine Zeltstadt errichtet. Nach dem Abladen unserer persönlichen Sachen bezogen wir unser Zelt und bereiteten uns auf den bevorstehenden Einsatz in den kommenden Tagen vor, unser Einsatzgebiet ist Ahrweiler.

Nach der ersten Nacht im Lager und gestärkt mit einem Frühstück versammelte sich das Schwäbische Hilfeleistungskontingent am Mittwoch, den 28.07.2021 um 07:00 am Parkplatz des Nürburgringes. Nach einer kurzen Einweisung der Fahrzeugführer und Einteilung der Züge setzte sich die Kolonne in Bewegung. Ziel war ein Bereitstellungsraum in der Nähe von Ahrweiler. Dort angekommen, wechselten die Fahrzeugführer des Zuges auf die Führungsfahrzeuge und erkundeten zuerst das zugeteilte Einsatzgebiet vor Ort. Nach einer ausführlichen Erkundung der Lage und Festlegung der Einsatzschwerpunkte vor Ort wurden die restlichen Fahrzeuge unseres Zuges ins Einsatzgebiet nachgezogen.
Da in unserem Einsatzgebiet zwischen der Altstadt und der Ahr schon viele Helfer tätig waren, beschränkten sich an diesem Tag unsere Arbeiten auf das Auspumpen von mehreren Kellern mit unseren Schmutzwasserpumpen und das Unterstützen beim Beseitigen von Gegenständen.
Gegen 17:00 Uhr konnten die Einsatzfahrzeuge zum Stützpunkt am Nürburgring zurückkehren. Die Fahrzeugführer machten sich noch zusammen mit dem Abschnittsleiter und dem Führungsfahrzeug zur Erkundung einer größeren Einsatzstelle für den nächsten Tag auf. Hierbei handelte es sich um eine Tiefgarage, welche nach genauer Erkundung deutlich größer war, als vorerst angenommen. Auf der Rückfahrt zum Lager wurden erste Maßnahmen und Vorbereitungen durch die Führungskräfte getroffen.
Nach einer Lagebesprechung des Zuges im Lager wurde die Zeit noch zum Duschen und Essen genutzt.

Am Donnerstag, den 29.07.2021 ging es schon um 7:00 Uhr für unseren Zug los, zur Tiefgarage in der Altstadt von Ahrweiler. Unser Auftrag bestand darin, das Wasser aus dem zweiten Untergeschoss des Parkhauses, welches noch etwa 1,50m hoch stand, mit unseren Pumpen abzupumpen. Gemeinsam mit den Feuerwehren aus dem Landkreis Neu-Ulm und Günzburg wurden 14 Schmutzwasserpumpen eingesetzt. Bis 18:00 Uhr wurden von uns insgesamt ca. 2.500m³ (entspricht 2.5000.000 Liter) Wasser aus der Tiefgarage gepumpt. Als das Wasserstand so weit abgesenkt war, dass der untere Bereich problemlos betreten werden konnte, suchten wir das Stockwerk ab, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich hier noch Menschen zum Zeitpunkt der Flut aufgehalten haben könnten. Glücklicherweise bestätigte sich diese Vermutung nicht.
Während unseren Arbeiten waren einige freiwillige Helfer im ersten Untergeschoss damit beschäftigt, die beschädigten PKW aus der Tiefgarage zu schaffen. Bei Bedarf wurden Sie durch unsere Kräfte unterstützt, z.B. durch ausleuchten der Arbeitsstellen oder durch fachliche Beratung.
Nach einer Grobreinigung der Geräte trafen wir gegen 21:00 Uhr am Lager ein.

Am Freitag stand dann nur noch die Rückreise nach Illerberg auf dem Plan. Nach dem Verladen unserer persönlichen Sachen machten wir uns gegen 8:00 Uhr auf den Weg nach Illerberg, wo wir nach einigen Staus auf der Autobahn gegen 16:30 Uhr eintrafen und durch unsere Kameradinnen und Kameraden begrüßt wurden.

Am Samstag wurden alle eingesetzten Geräte gereinigt und überprüft, sodass sie für die nächsten Einsätze wieder einsatzklar sind.

Unser Dank gilt allen eingesetzten Kräften und Helfern, welche uns vor, während und nach dem Einsatz tatkräftig unterstützt haben. Ebenso wollen wir uns bei den Einsatzkräften in unserem Zug, aus den Feuerwehren Vöhringen, Altenstadt, Pfaffenhofen und Witzighausen für die sehr gute Zusammenarbeit bedanken.

 


Einsatzart Technische Hilfeleistung
Alarmierung Anforderung über die Regierung von Schwaben
Einsatzstart 27. Juli 2021 06:00
Mannschaftstärke 5
Einsatzdauer 4 Tage
Fahrzeuge Versorgungs-LKW, Modularer Gerätesatz Hochwasser
Alarmierte Einheiten Feuerwehr Illerberg-Thal mit dem V-LKW MGH Feuerwehr Altenstadt Feuerwehr Pfaffenhofen Feuerwehr Witzighausen Feuerwehr Senden Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG ÖEL) des Landkreises Neu-Ulm